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Schwer verletzt am Straßenrand
Junger Mann nach Diskobesuch im Koma
Der 29-jährige Daniel Schreiner ist mit Freunden in der Nacht zum
09. Januar 2011 in der Kölner Disko "Klapsmühle“ unterwegs. Kurz
nach halb 3 Uhr morgens verlässt er die Disko, ohne sich zu
verabschieden. Nur wenig später wird er schwerverletzt und
bewusstlos am Autobahnkreuz Nord gefunden.
Seit neun Jahren versuchen die Kölner Ermittler aufzuklären, was
damals passiert ist. Bisher leider ohne Ergebnis. Daniel
Schreiner selbst kann sich zu den Ereignissen nicht äußern. Er
trägt schwere Verletzungen am Gehirn davon, Zunächst lag er sogar
im Koma. Er ist halbseitig gelähmt und wohnt mittlerweile in
einem Pflegeheim.
Seit neun Jahren versuchen die Kölner Ermittler aufzuklären, was
damals passiert ist. Bisher leider ohne Ergebnis. Daniel
Schreiner selbst kann sich zu den Ereignissen nicht äußern. Er
trägt schwere Verletzungen am Gehirn davon, Zunächst lag er sogar
im Koma. Er ist halbseitig gelähmt und wohnt mittlerweile in
einem Pflegeheim.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Trotzdem geben Daniels Eltern nicht auf: Sie wollen die Wahrheit
herauszufinden. Mit Hilfe der XY-Zuschauer hoffen sie und die
Polizei einige Fragen zu dem Fall vielleicht doch noch klären zu
können:
Fragen nach Zeugen:
Daniel Schreiner wurde am Autobahnkreuz Nord in Bonn gefunden.
Was ist nach passiert, nachdem er die Disko in Köln verlassen
hat?
Die Disko befindet sich im Kölner Stadtteil „Belgisches Viertel“,
das Autobahnkreuz Köln Nord nur etwa acht Kilometer nördlich
davon. Eine Zeugin will in der fraglichen Nacht ein stehendes
Taxi am Pannenstreifen gesehen haben. Kann jemand diese
Beobachtung bestätigen?
Wer weiß, wie Daniel Schreiner in der Nacht zum 09. Januar 2011
von der Kölner Diskothek „Klapsmühle“ zurück Richtung Bonn
gefahren ist?
Belohnung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine
Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.
Zuständig:
Polizei Köln, Telefon 0221 / 22 90 |
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Schwer verletzt am Straßenrand ("Klapsmühle")
- Dienststelle: Polizei Köln
- Kommissarin im Studio: Vanessa Carstensen
- Tattag: 09. Januar 2011, gegen 02:50 Uhr
- Tatort: Autobahnkreuz Bonn-Nord
- Details: 23-jähriger Daniel S. wartet seit
mehreren Semestern auf einen Studienplatz; hat ein eigenes
Apartment in Bonn, besucht aber regelmäßig seine Eltern in
Bad Godesberg; nutzt die Wartezeit bis zum Medizinstudium
für ein FSJ an der Uniklinik Bonn; Clique junger Leute
fährt am 8. Januar 2011 um kurz nach 14 Uhr nach Venlo in
den Niederlanden; Laserschießen; Daniel S. verbringt den
Abend in der "Klapsmühle", einer Diskothek in der Kölner
Innenstadt; bleibt noch bis ca. 02:30 Uhr im Club;
nachfolgende Stunden nur schwer zu rekonstruieren; verlässt
die Disko um 02:36 Uhr, ohne sich von seinen Freunden zu
verabschieden; will vermutlich nach Hause - ins 35 km
entfernte Bonn; für Taxifahrt zu wenig Geld; höchstens 20 €
noch dabei; Überwachungskamera; kurz nach 03:00 Uhr auf dem
Autobahnkreuz Bonn-Nord: Passanten finden den schwer
verletzten 23-Jährigen auf der Straße liegend; 30 km von
dem Kölner Club entfernt; schwer verletzt; nicht
ansprechbar; schweres Schädelhirntrauma; künstliches Koma;
erste Annahme: Unfall mit Fahrerflucht; Rechtsmedizinerin:
keine Unfallberührung mit einem Auto; stumpfe Gewalt auf
den Kopf ursächlich; keine Unfallspuren am Tatort; Aussage
einer Taxifahrerin; aggressiv fahrender Taxifahrer mit
männlichem Insassen; bleibt kurz vor dem späteren Fundort
von Daniel S. am Standstreifen stehen; Daniel S. nach drei
Wochen in einer Reha-Klinik; kann essen und sprechen;
keinerlei Orientierungssinn; kein Kurzzeitgedächtnis; kein
Erinnerungsvermögen; häufig psychotische Schübe; trug Cap
mit der Aufschrift "Israel Defense Forces"; Täter eventuell
israelfeindlich;
- Zitate: „Ich bin ein ganz großer Fan dieser
Sendung und habe sie seit der ersten Sendung gesehen.“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Musik: "Über uns ist nur der Himmel" (Jürgen
Drews) / "Du bist mein Glück" (Matthias Reim)
- Darsteller: Nina Brandhoff, Michael Fleddermann,
René Haßfurther, Patricia Hirschbichler, Michael von
Hohenberg (auch Michael Jahreis), Ruth Meyer, Philipp
Rafferty, Aylin Diana Sarikaya, Thomas Winter
- Besonderheiten: Mutter des Opfers, Barbara S.,
im Studio anwesend; Barbara S. und Hartmut Schremmer
(Polizei Köln) treten zudem im Filmfall auf
- Belohnung: 3.000 €
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Auch nach acht langen Jahren gilt das Schicksal von Daniel
S. im Januar 2019 immer noch als ungeklärt. Die Polizei Köln
ist in all den Jahren keinen entscheidenden Schritt weiter
gekommen. Es ist völlig unklar, welches Schicksal den damals
23-Jährigen ergangen ist und warum der junge Mann am 09.
Januar 2011 schwer verletzt am Rande des Autobahnkreuzes
Bonn-Nord gefunden wurde. Lediglich ein Unfall konnte anhand
von rechtsmedizinischen Untersuchungen ausgeschlossen werden
- die Kopfverletzungen des 23-Jährigen sind mutmaßlich durch
stumpfe Gewalteinwirkung entstanden. Daniel S. ist heute ein
Pflegefall und in einem Pflegeheim in Hennef untergebracht.
Der 23-Jährige, der damals noch ein Medizinstudium
zielstrebig anvisiert hatte, muss heute mit Pflegestufe 5
intensiv betreut werden und kann keinerlei Aussagen über die
Tatnacht treffen.
Nach der Ausstrahlung des Falles bei "Aktenzeichen XY"
erhielten die Ermittler mehr als 100 Hinweise auf mögliche
Tatbeteiligte oder verdächtige Taxifahrer. Einige Anrufer
sollen zudem geäußert haben, dass die Tat auch politisch
motiviert gewesen sein könnte, da der damals 23-Jährige eine
Kappe mit der Aufschrift "Israel Defence Force" getragen
hatte. Antisemitische Strömungen und Gruppierungen sind auch
heute noch in Deutschland existent. Dennoch kommen viele
Varianten in Betracht, die zu den schweren Verletzungen des
23-Jährigen geführt haben könnten: Hatte der Spiegel eines
Sprinters die schlimmen Kopfverletzungen verursacht? War es
ein versuchtes Tötungsdelikt? War es doch ein Unfall mit
Fahrerflucht? All diese Fragen konnten seither nicht geklärt
werden, da es zum einen keine Zeugen der Tat gibt und zum
anderen Daniel S. keinerlei Aussagen über das Geschehene
machen kann. Fest steht nur, dass Daniel S. die Kölner
Diskothek "Klappsmühle" um 02:36 Uhr verlassen hatte und
schließlich um 03:06 Uhr am Autobahnkreuz Bonn-Nord schwer
verletzt aufgefunden wurde.
Die Ermittlungen wurden mittlerweile von der
Staatsanwaltschaft Bonn eingestellt, der Fall gilt als
"ausermittelt". Die Mutter des 23-jährigen Krankenpflegers,
Barbara S., geht von einem "brutalen Überfall" aus, dem ihr
Sohn zum Opfer wurde. Da der 23-Jährige wohl wenig Bargeld
bei sich hatte, sei er vermutlich von den Tätern brutal
niedergeschlagen worden. Im Januar 2019 startete Barbara S.
einen erneuten Zeugenaufruf, der jedoch ergebnislos verlaufen
ist. Am 06. November 2019 wurde der Fall zudem im ZDF-Format
"Hallo Deutschland" thematisiert. Die Ermittler erhofften
sich dadurch neue Hinweise. Auch die Eltern von Daniel S.
möchten nach so langer Zeit endlich Gewissheit über das
Schicksal ihres Sohnes, daher erhöhten sie die Belohnung für
sachdienliche Hinweise auf 10.000 €. Letztendlich erbrachte
die Ausstrahlung des Falles keine neuen Erkenntnisse.
In der Sendung vom 18.03.2020 wird Daniels Schicksal
schließlich ein zweites Mal in "Aktenzeichen XY" behandelt,
da noch immer unklar ist, wie sich die Verletzungen des
damals 23-Jährigen zugetragen haben und was Daniel
widerfahren ist. Die Polizei Köln ist indes weiterhin
überzeugt, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt und
versucht den mittlerweile neun Jahre alten Fall über "XY"
wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückzuführen.
Die wenigen Hinweise, die die Polizei Köln nach der
Ausstrahlung des Falles bei "XY" erreichen, stellen sich
jedoch als nicht zielführend heraus. Die Ermittler tappen
weiter im Dunkeln.
Da die Unglücksursache nie ermittelt werden konnte, können
die Eltern von Daniel S. keinen Gebrauch vom
Opferentschädigungsgesetz machen. Den Angaben von Barbara S.
zufolge habe das Sozialgericht in Köln ihre Klage mit der
Begründung abgewiesen, dass es nicht nachweisbar sei, ob
Daniel S. Opfer eines Verkehrsunfalls oder einer Straftat
geworden ist. Daher ist die Familie des damals 23-Jährigen
auch finanziell auf sich allein gestellt. Zumindest so lange,
bis sich das Rätsel um den Fall Daniel S. löst.
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